Herz oder Verstand

Vor 30 Jahren lernte ich 2 Schwestern kennen, beide lieb, beide herzig doch eine war ein paar Jahre jünger als ich. Sie war so wild, so offen, so schön das mein Herz es mir sehr schwer machte.

Die Andere war in meinem Alter, ruhiger und mein Verstand sagte mir das dies die richtige Entscheidung war. Heute, 30 Jahre später, lange schon geschieden, frage ich mich was gewesen wäre wenn ich damals auf mein Herz gehört hätte.

Es gibt so vieles das mein Leben bereichert von dem ich nicht weis ob es dann auch entstanden wäre, meine Kinder, Ich liebe Sie, mein ganzer Weg, hin zu meiner Liebe, Andrea.
Andrea war gegen alle Vernunft eine Entscheidung des Herzens und ich bin glücklich damit. Die Zeit wird zeigen wie es weiter geht, die Zeit regelt so vieles was wir nicht zu beeinflussen vermögen. Heute weis ich: Die Vernunft ist nicht immer der beste Ratgeber, Vernunft kann so einsam machen.
Mit dem Wissen von Heute überfliege ich meine Entscheidungen im Leben und sehe vieles in einem anderen Licht. Manches das Damals unumstößlich schien spricht für mich Heute von jugendlicher Leichtgläubigkeit.
Eine Familie gründen, Kinder haben, ja, das fand ich vernünftig und doch zerbrach alles wie ein Kartenhaus bei Wind.

Damals war mir noch nicht klar wie kurz so ein Leben ist. Es ist nicht in mathematische Formeln zu fassen, man nimmt nur mit was das Herz erfasst, alles Andere zerrinnt wie Sand den man in einem Sieb mit sich trägt.
Damals, denke nicht an Damals, höre ich die Vernünftigen sagen. DOCH, ich weis das man schauen soll, nein sogar schauen muss um zu lernen, um zu verstehen , um seinen Weg zu gehen.

Nachher weis man es immer besser, heißt es. Das stimmt oft genug, daher schaue ich oft zurück und versuche das was ich damals hätte besser machen können auf Heute zu übertragen. Auch mal fünfe grade sein zu lassen, nicht so engstirnig sein, mir von NIEMANDEM mein Leben vorschreiben zu lassen und mein Leben zu leben.

Wer mich kennt, wer meinen kompletten Lebensweg kennt weis noch lange nicht wer ich bin denn es ist immer nur der, der den Weg gegangen ist, der weis wo die Steine liegen.
Vieles was anderen als Bagatelle erscheint kann dem Anderen den Boden unter den Füssen weg ziehen.

So urteile ich nicht über Menschen die mir nicht bekannt sind sondern frage wenn ich etwas nicht verstehe. Ich meide die, die ihren Verstand dazu nutzen andere herunter zu machen, spricht es doch für einen sehr unterentwickelten Geist und dafür habe ich keine Zeit. Ich habe gelernt hinzusehen wenn Schwächere erfolglos kämpfen und weg zu sehen wenn starke warten das andere Ihren Job tun. Ich habe gelernt denen die Hand zu reichen die sie brauchen und nicht denen die sie wollen um selbst nichts machen zu müssen.

Mein Leben ist noch nicht zu Ende, ich hoffe auf noch viele Jahre, Jahre die ich mehr meinem Herzen vertraue, Jahre mit meiner Andrea, mit meinen Söhnen und mit Freunden. Herzlichst: Calle Dirks

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert