Irgendwann schließt sich die Tür … für immer

Die Tür schließt sich leise hinter mir, eine einsame Träne eilt durch mein Gesicht und ich denke an alte Zeiten. Mama, Papa, wo sind die Zeiten hin? Einst rannte ich lachend durch die Welt, meine Welt. So klein und doch für mich voll von Abenteuern, die Hunde der Nachbarn hinter dem Zaun Stöckchen holen lassen, auf Kastanienbäumen herumklettern und Held sein, für einen weiteren Tag. Wir machten uns keine Gedanken, Mama und Papa werden für immer da sein und wir für immer klein. Wilhelmshaven hat so wahnsinnig viele Ecken für das eine oder andere Abenteuer und immer wieder suchte unsere Mutter uns. VMS am Schützenhof als Treffpunkt, der Krähenbusch oder der Lessing (Spiel)platz waren noch die näheren Ziele. Wenn ich einmal groß bin werde ich Abenteurer….. Längst mit dem Auto weiter gefahren, über die KW Brücke, parke ich am Südstrand und laufe über die Promenade hinab ans Wasser. Alt sind Sie geworden, vom Kampf im Leben gezeichnet. So viele Jahre, so viele Sorgen und nun sind wir es die diese Last weiter tragen. Wie lange noch und das Letzte Wort verlässt auf ewig die erstarrenden Lippen derer die uns durchs Leben geleitet haben. Von fern klingt Kinderlachen doch mein Gesicht bleibt kalt, wie versteinert. Ich kann nicht immer bei Ihnen sein aber im Herzen trage ich Sie für immer. Mutter, Vater, wer das noch sagen kann, wer sein Herz noch nicht verschlossen hat, sollte jeden Weg nutzen alles in sich aufzunehmen was ihn noch begleitet denn nach dem ersten Schritt in die Ewigkeit ist alles was bleibt die Stimme im Herzen. Wilhelmshaven, du gabst mir eine Heimat, meine Eltern ihre Liebe und nun, da Sie alt geworden sind bin ich an der Reihe ihre seelischen Wunden zu heilen und ihrer Heimat den Glanz zu geben den Sie Ihr einst für mich gaben.

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