Gedanken ums Leben

Nichts los! Nichts los?
Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend, mein Leben als junger Erwachsener und auch Jahre später durchstreifen mein Leben wie ein Panter die Nacht im Dschungel. Manchmal denke ich, es kann doch noch gar nicht so lange her sein: Wir sassen, knieten oder hockten im Sandkasten, jeder mit seinem kleinen Matchbox Auto und wir bauten Straßen. Wessen Auto das schnellste ist war belanglos, es musste etwas geschehen und weil Määäädchen mitspielten wurde oft Familie gespielt. Vater fuhr in den aus Sand geformten Straßen und wir kommentierten alles um unsere Fantasie zu teilen. Wir spielten verstecken, fangen, fuhren mit dem Fahrrad auf den Bolzplatz oder Spielplatz zum rutschen oder Fußball. Wenn wir mal „AUA“ hatten gings zur Mama, ein mal pusten oder ein Pflaster und die Welt drehte wieder normal. In der Jugend holten wir unsere Freunde an der Wohnungstür ab, der Satz „ist Frank da“ oder „Darf Martin noch raus“ war meist das Einzige was dessen Eltern von uns hörten, dann kam besagter Freund auch schon und es ging raus, die Welt unsicher machen. Mit dem Rad, Mofa oder auch mal zu Fuß. Wir kletterten auf Bäume und schüttelten die Äste derart das die Kastanien fliegen, wir suchten uns ein „Versteck“ in einem Gebüsch von dem aus wir unsere Aktionen planten, wir bauten uns Unterstände aus dem was wir fanden und wollten eigentlich lieber draußen sein als rein, nach Hause. Ma mußte uns oft genug suchen und wenn Sie uns mal ein halbes Brot mitgab um die Pferde zu füttern kamen wir meist ohne Brot , dafür mit unterwegs „gefundenen“ Äpfeln an. Dem Pferd wars egal. Wir stromerten über die Weiden, versuchten Kühe zu verscheuchen bis wir merkten das die seltsame Euter mit nur einer Zitze hatten und wir rennend unserer Erkenntnis ein Gesicht gaben. Dann die Lehre mit ihren vielen kleinen Dummheiten, das erste Mokick und die Treffen die wir immer noch machen konnten weil wir unsere speziellen Plätze hatten. Eine neue Errungenschaft, der CB Funk machte uns das Leben nicht nur einfach, wir erfanden „Spiele“ die wir Fuchsjagd oder ähnlich nannten. Man lud sich gegenseitig zum Tee ein und der Polizei bei einer Suche helfen war ein Highlight….. war …. Heute sehe ich eine Welt die so verkehrt scheint wie Alice im Wunderland es nicht verstanden hätte. Playstation 1,2,3 und 4, X-Boxen, MP3 Player, Telefone zum mitnehmen, man kann sich nicht nur hören, nein , auch sehen, jederzeit überall finden, man findet die günstigsten Preise, überall findet man hin, wenn es irgendwo zu teuer ist sucht man sich im Internet halt etwas Anderes, die Welt liegt einem zu Füßen und was wird daraus gemacht? NICHTS! Immer wieder hört man aus allen Generationen Sätze wie: Was macht denn die Stadt für Ihre Bürger, für die Alten, für die Jungen? Mir ist so langweilig, wo kann man denn hingehen? Ich weis gar nicht was ich machen soll… Alles ist so schlecht… Was hindert alle daran das zu machen was sie früher schon konnten, sich um sich selber kümmern? Wenn ich das alles so höre habe ich das Gefühl als würde ich hören: Maaaammiiiii , ich darf nicht mitspielen. Was ein Kindergarten. Was könnte man alles erleben in der Zeit in der man zu Hause hockt und jammert. Einfach mal selber anrufen und verabreden und nicht zu warten bis man angerufen wird ist doch gar nicht so schwer. Einfach mal raus, Auto haben ja die Meissten und die Gegend erkunden. Ach , wer sich Mühe gibt, wer sich auf das besinnt was er schon vor langer Zeit mal konnte und gern gemacht hat kann auch ohne „Hilfe“ der Stadt selber etwas machen. Wo ist die Fantasie geblieben? Ist alles verloren was man in der Jugend hatte? Also Wir warten nicht das jemand etwas für uns in die Wege leitet, wir erinnern uns an früher und holen uns das was wir am Leben schätzen zurück: Die Wahl selber zu bestimmen was wir gut finden, die Möglichkeit unser Leben zu gestalten ohne jemanden zu fragen ob wir dürfen und wann. Dann schauen wir zurück und fragen uns, wie konnten wir ohne diese Freiheiten glücklich sein? Gar nicht.

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