Wars das ?? Gedanken ums altern

…ich komme nach Hause, ein Duft von Rosenkohl vermischt mt vielem Anderen zieht durch die Wohnung und eine mir direkt ins Herz treffende Stimme begrüßt mich liebevoll. „Hallo mein Schatz, wie war dein Tag?“ .. Ich höre es doch meine Antwort lässt auf sich warten. War es nicht erst vor kurzem, ich ging zur Schule und danach mit den Freunden raus. Was haben wir alles erlebt, wie viele male kam ich mit verkniffenem Gesicht zur Ma nach Hause… Männer weinen nicht… war unsere Überzeugung. Ja , Damals. Es war eine Zeit ohne Facebook, ohne Handy und Co. Paps ging arbeiten und ernährte allein die Familie. Es klingt wie Hohn wenn ich bedenke wie gleichgültig uns das alles war, getrieben von „Abenteuerlust“ , gestärkt durch Ma`ms Stullen die Sie uns so liebevoll geschmiert hatte gingen wir „in die Welt“ hinaus. Der Spielplatz hatte noch nichts kindisches, war doch der Bereich unter der Rutsche oder im Gebüsch noch die „Zentrale“. Wir sammelten alle zusammen unser bisschen Geld und einer mußte los „Proviant“ holen. Mein Gott, die Zeit rennt nicht nur, mir scheint sie rast mit einem Porsche dahin. „ALLES PRIMA“ rufe ich und verschwinde erst einmal ins Bad. Meine Gedanken kreisen und so merke ich gar nicht wie ich wieder abschweife und starr mit dem Rasierer in der Hand vorm Spiegel stehe. Ja, Verabredungen, das war auch so eine Sache, man brauchte Sie nicht. Wir klingelten einfach und fragten ob besagter Freund „da“ ist und mit raus darf. Manchmal denke ich, das unsere Kinder mehr oder minder teils vereinsamen liegt an der Art wie Heute kommuniziert wird. Wir rannten raus, einer war für den Anderen da und keiner wusste besser wo einem der Schuh drückte als die Freunde. Irgendwann lernten die meisten einen festen Partner kennen, durften unseren Kindern den Weg in diese Welt ebnen was uns mehr oder weniger gut gelang und mußten mit ansehen wie die Technik und bei allem was wir wussten, bei allem was so unerschütterlich fest stand den Boden unter den Füßen weg zog. Früher,denke ich und zucke zusammen. Zeit ist vergangen, viel Zeit. Jetzt nicht gerade im Bad, Gedanken sind furchtbar schnell, aber im Leben. Die jungen Leute machen Ihre Arbeit, manchmal bin ich erstaunt das „Kinder “ heutzutage in Deutschland schon arbeiten dürfen bis ich nach deren Alter frage. „Dreiundzwanzig“ … das klingt in meinen Ohren als würde eine grollende Stimme sagen „Du bist Alt, schaue zu wie Du ersetzt wirst“ … Ein wenig traurig habe ich meine Erstarrtheit längst bemerkt und mich fertig gemacht. Ich gehe in die Küche, gebe meiner Liebsten viele Küsse und setze mich an den Tisch. Wir reden über den Tag, über das was geschehen ist und das was noch kommen mag doch innerlich frage ich mich „bin ich alt, mit 49, zu alt??“ Ich schaue meiner liebsten ins Gesicht. sage Ihr wie sehr ich Sie liebe und weis das es ein langer, harter Weg bis hierher war. Es brennt sich ein wenn jemand , sei es auch nur als für Ihn unwichtige Nebensache, sagt das ein jüngerer auch deinen Arbeitsplatz gefährden könne. Was ist nur aus den vielen Jahren Erfahrung geworden, was aus den Jahren von Schweiß und Loyalität? Da wird eine Existenz ohne hinzusehen gegriffen und mit einer Geste die einem Zeichen des Untergangs gleicht einfach still und leise weggefegt. „Ich bin nicht irgend eine Nummer“ denke ich wärend wir fast fertig sind mit dem Essen. Was mir dann nur noch bleiben würde wären Erinnerungen an eine Zeit die noch gar nicht so lange her und doch ein Relikt einer fremden Welt zu sein scheint. Welchen Wert hat ein Mensch über 40 Heute noch? Wer sieht, wie alte Chefs, noch den Menschen und die Familie dahinter in dieser Welt? Aufgestanden, den Abwasch gemacht begebe ich mich auf den Balkon. Wilhelmshaven, was ist aus dir geworden, wo ist das Kinderlachen geblieben, wo die Jugendlichen Raudies die noch etwas von Ehre verstanden? Ich sehe eine Mutter mit Ihren Kindern den Weg entlang eilen und eine Träne rinnt durch mein Gesicht. Vorbei die Zeit wo der Rettung letzte Festung bei Mama in den Armen ist, nun muß ich die Festung sein und ich verstehe endlich so manche „Schimpfe“ von Ma und so manche Standpauke von Pa als das was es war, die Sorge um das eigene Kind. Mich auf den Stuhl setzend genieße ich die Ruhe, das Gezwitscher der Vögel und die letzten Sonnenstrahlen zusammen mit meiner Liebsten. Wilhelmshaven, nur Du wirst uns wahrlich bis zum Schluß begleiten, egal was man aus dir macht, deine Seele ist stumm und stöhnt mit uns über diese vereinsamende harte Welt… ….

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